Sportinternat

Sportinternat

Das Sportinternat ist eine sportbetonte Privatschule. Die Sportinternate unterscheiden sich von anderen Internaten schon alleine von den Räumlichkeiten.
Sportanlagen und Geräte sind hier vorhanden, immer abgestimmt auf die Bedürfnisse der einzelnen Sportarten.

Ganztägig werden die Leistungssportler hier unterstützt und betreut, nach den neusten sportphysiologischen Erkenntnissen. Leistungssteigerungen können dadurch, grade am Anfang, exorbitant sein. Die Lehrer am Sportinternat sind meist selbst Spitzensportler gewesen und können so immer mit Tipps und Tricks weiterhelfen. Aber trotzdem sollte an einem guten Sportinternat der normale Unterricht nicht zu kurz kommen.

An einem Sportinternat sollten immer psychologische, soziologische und pädagogische Ansätze verfolgt werden. Nur so können Hochleistungssportler optimal gefördert werden und die Begabung ihres Kindes gesteigert werden.

Die Ganztagsbetreuung am Sportinternat kann durch die Sporthilfe gefördert werden. Dadurch reduzieren sich die Kosten auf maximal 500 Euro pro Monat. Ohne die Förderung kann so ein Sportinternat aber durchaus 2000 bis 3000 Euro pro Monat kosten.

Sollte Ihr Kind sportlich begabt sein und wird das Sport-Internat subventioniert, so ist es sicherlich eine sehr gute Alternative zur normalen Schule.

Das Fußballinternat, ein spezielles Sportinternat

Unzählige Jungen in Deutschland träumen davon, einmal Profifußballer zu werden. Doch wie bei jedem Leistungssport ist es nicht leicht, das dafür erforderliche Training und die Schule unter einen Hut zu bringen. Am besten gelingt die Doppelbelastung in speziellen Sportinternaten, an denen Unterrichts- und Trainingszeiten perfekt aufeinander abgestimmt sind und qualifizierte Betreuer zur Verfügung stehen.

Der Königsweg: Kaderschmieden der Bundesliga

Viele deutschen Erstligisten betreiben eigene Sportinternate, in denen sie Nachwuchstalente heranzüchten. Um die heiß begehrten Plätze zu besetzen, suchen Scouts die Rasen der Nation nach den begabtesten jungen Ballkünstlern ab. Wer den hohen Ansprüchen genügt, muss in der Regel keine Internatsgebühren berappen. Die Nachwuchskicker erhalten neben Unterbringung und Unterricht eine hochprofessionelle sportliche, sportmedizinische und psychologische Förderung. Obendrein dürfen sie sich bei manchen Klubs noch über ein monatliches Entgelt freuen. In der Talentschmiede des FC Bayern, die u. a. Lahm, Schweinsteiger, Müller und Badstuber hervorgebracht hat, gibt es z. B. 400 Euro pro Monat - kein Vergleich zu den später lockenden Millionengehältern, aber in der deutschen Internatslandschaft einzigartig. Nicht alle Bundesliga-Fußballinternate sind klassische Vollinternate: Wie die Fußballakademie von Hertha BSC übernehmen einige nur Unterbringung und sportliche Ausbildung, während der Unterrichtsbesuch an kooperierenden öffentlichen Schulen erfolgt.

Staatliche und private Alternativen des Sportinternats

Wer nicht genug Glück oder Ausnahmetalent hat, um in einer der Kaderschmieden unterzukommen, findet womöglich in staatlichen Sportinternaten mit Fußball als Förderschwerpunkt eine Alternative. Dank öffentlicher Subventionen beläuft sich das Schulgeld hier nur auf ca. 250-500 Euro pro Monat. Aufnahme- und Verbleibe-Kriterien sind in der Regel außergewöhnliche sportliche und gute schulische Leistungen. Weniger streng sind die Zugangsvoraussetzungen an privaten Sportinternaten, dafür fallen hier hohe Gebühren von bis zu 2000 Euro monatlich an. Derzeit gibt es in Deutschland fünf Fußballinternate in privater Trägerschaft. Nach eigener Aussage nutzen diese Schulen das Fußballtraining nicht nur zur Vorbereitung auf eine mögliche Profikarriere, sondern auch zur allgemeinen Persönlichkeitsbildung.

Sportinternat für Fußballfans

Fußballbegeisterte Kinder sind in einem Fußballinternat bestens aufgehoben. Eine entsprechend ausgerichtete Sport-Internatsschule legt auf Schule, Sport und die Entwicklung der Persönlichkeit gleichermaßen Wert. Eine öffentliche Schule und das häusliche Umfeld können selten dieselben optimalen Voraussetzungen bieten, wie ein Fußballinternat. Meistens kommt mindestens eine der drei Säulen - Schule, Fußball, Charakterentwicklung - zu kurz. Im Sportinternat sind alle Strukturen darauf ausgerichtet, dass sich das Kind in jeder Hinsicht optimal entwickeln kann.
Neben dem Fußball kommt auch die Schule nicht zu kurz. Eine fundierte Schulausbildung mit einem bestmöglichen Abschluss ist für Schüler existenziell wichtig, denn sie sollen für ihr späteres Leben optimal vorbereitet und ausgestattet sein. Dass sich Lernen für das Abitur und Leistungssport nicht immer vertragen, wissen viele Eltern. Im Fußballinternat werden diese beiden Pfeiler unter einen Hut gebracht, so dass keine Entscheidung über Prioritäten getroffen werden muss, die andernfalls zu einem schmerzlichen Verzicht führen würde. Neben dem Sport und der Schule wird im Sportinternat auch auf die Entwicklung der Persönlichkeit geachtet. Mit kompetenten Erziehungsmethoden und moderner Pädagogik werden die Schüler im Sportinternat in jeder Hinsicht auf das Leben vorbereitet. Die Erziehung steht schon alleine wegen der sportlichen Schwerpunkte unter einer gewissen Leistungsorientierung. Die Schüler lernen dadurch viel über ihre eigenen Fähigkeiten, die sie auch in ihrem späteren Leben gut einsetzen können. Die Gemeinschaft unter lauter Gleichgesinnten tut den Schülern im Fußballinternat in der Regel sehr gut. Sport- und Fußballfans finden durch das gemeinsame Interesse schnell zusammen und es entsteht ein gemeinschaftliches Internatsleben, das sich in jeder Hinsicht als förderlich erweist.

Sportinternat - viele Interessen

In einem Sportinternat fühlt sich der Heranwachsende wohl, hier findet er eine relative Übereinstimmung der Interessen und Meinungen. Bei der Vielzahl von Interessengruppen gibt es für den sportinteressierten Jugendlichen gewöhnlich einige wenige, denen er sich besonders verbunden fühlt, der „Bezugsgruppe“. Hierher gehört meist die Sportler, dessen Verhaltensnormen für ihn besonders verbindlich sind. Die meisten Eltern werden selbst beobachtet haben, dass ihre Söhne und Töchter einen starken Gemeinschaftssinn entwickeln. Das ist positiv zu werten. In der Gruppe muss sich der Jugendliche einordnen, er ist aufgefordert, das Leben im Team mitzubestimmen, also eigene Verantwortung zu übernehmen. Eltern, die die Entwicklung ihrer Kinder positiv lenken wollen, fördern daher die Bindung der Kinder an Sportgruppen.

Dem gewachsenen Bildungsniveau und der höheren Selbständigkeit des jugendlichen entspricht es, wenn er in seiner Freizeit vielen Interessen nachgehen möchte. Da die schulische Tätigkeit hohe Anforderungen stellt und der Heranwachsende stark eingespannt ist, bevorzugt er oft Freizeitbeschäftigungen, die einen Ausgleich von der Lernarbeit schaffen und die seinem Bewegungsdrang, besonders am Anfang des zweiten Jahrzehnts, entgegenkommen. Daraus ergibt sich die besondere Bedeutung des Sports im Sportinternat. Den Lehrern erwächst die Aufgabe, das normalerweise am Anfang des Jugendalters vorhandene sportliche Interesse länger wachzuhalten und weiterzuentwickeln. Am besten wirkt in diesem Zusammenhang selbstverständlich das eigene Vorbild. Sportliche Betätigungen der einzelnen Lehrer, Interesse am allgemeinen Sportgeschehen und an den sportlichen Erfolgen der Mitschüler, gemeinsamer Frühsport und anderes sind wirksame Erziehungsmittel. Unabhängig davon sollten die Lehrer aber auf eine sportliche und intellektuelle Ausgeglichenheit im Sportinternat achten.

Erlebnisdrang und das sportliche Leistungsstreben des Jugendlichen sollten nach Möglichkeit gefördert werden.

Darüber hinaus sollte erwogen werden, ob der Beitritt in einem Sportinternat vorhandene sportliche Interessen in geeignete Richtungen lenken könnte. So wird nicht nur der Grundstein für eine gesunde Lebensweise gelegt, sondern auch ein erster Beitrag zur Sportentwicklung der Jugendlichen geleistet. Aktive Freizeitbeschäftigungen sind den mehr passiven Freizeittätigkeiten wie Radiohören, Fernsehen, Internet usw. in der Regel vorzuziehen. Damit sollen freilich die persönlichkeitsbildenden Möglichkeiten der Massenmedien nicht gering geschätzt werden. Sie können jedoch nur voll genutzt werden, wenn eine überlegte und bewusste Auswahl der Sendungen erfolgt und nicht etwa pausenlos ferngesehen wird. Außerdem sollte über die Sendungen gesprochen werden, um festzustellen, ob der Jugendliche wirklich alles verstanden hat. Vorteilhaft ist es auch, bestimmte Sendungen vorzubereiten, indem man sich vorher über den Hintergrund der Handlung informiert. Das gilt auch für den Umgang mit der Literatur.

Ein Wort zum Sport im Sportinternat

Die großartige Förderung des Sports in einem Sportinternat erstreckt sich auf alle Bereiche der Körpererziehung und im besonderen Maße auf den Kinder- und Jugendsport.
Von seinem körperbildenden und gesundheitlichen Wert ist wohl jeder überzeugt. So begrüßen es im Allgemeinen die Eltern, wenn sich ihre Kinder in der Freizeit sportlich betätigen. Das ist gut und richtig. Darüber hinaus gibt es aber manches, worauf die Eltern im Zusammenhang mit der sportlichen Betätigung der Heranwachsenden besonders achten sollten.

Einige wollen wir näher erörtern.

Als erstes sei darauf hingewiesen: Es für gut zu halten, wenn der Heranwachsende Sport treibt, es aber genauso gut ist, wenn er dies nicht tut - das genügt nicht. Regelmäßiges und intensives Sporttreiben ist gerade in der Jugendzeit eine unbedingte Notwendigkeit. Es stellt einen Entwicklungsreiz dar, der für die körperliche Entwicklung in der Zeit raschen Wachstums von großer Bedeutung ist. Heranwachsende, die regelmäßig Sport getrieben haben, unterscheiden sich bis ins hohe Lebensalter in positiver Weise von solchen, die zu wenig Sport ausübten. Solche Auffassungen, nach denen gesunde Heranwachsende in den „Entwicklungsjahren“ körperlich geschont werden mussten und Sport sich sogar ungünstig auf ihre Entwicklung auswirkt, treffen nicht zu. Das Gegenteil ist der Fall. Gerade in den Phasen rascher physischer Entwicklung ist Sport von besonderem Wert. Die für das Pubertätsalter typische Störbarkeit des Nervensystems, die gelegentlich zur Labilität der Funktionstüchtigkeit der Organsysteme führt, kann durch Sport wirksam aufgefangen und überwunden werden.
Regelmäßiger Sport wirkt sich nicht nur auf die körperliche Entwicklung günstig aus. Er besitzt darüber hinaus einen hohen Wert für die Ausbildung wichtiger Charaktereigenschaften und psychischer Leistungseigenschaften.

Wir wollen einige zusammenstellen:

Der persönlichkeitsbildende Wert sportlicher Betätigung ist also sehr weitgehend, und er sollte unbedingt genutzt werden. Den größten Nutzen besitzt allerdings der Sport im Übungs-, Trainings- und Wettkampfbereich im Sportinternat. Dort werden die körperlichen und charakterlichen Eigenschaften der Jugendlichen durch zielstrebige Erziehung und Bildung am besten entwickelt.

Die Eltern sollten nicht nur für eine allgemeine positive Einstellung ihrer Kinder zum Sport Sorge tragen; Genauso wichtig ist es, zugleich das Interesse an einer bestimmten Sportart zu fördern. Ein Hauptmotiv der Jugendlichen zum Sporttreiben ist ihr Leistungsbedürfnis. Das lässt sich nur in Wettkämpfen und in wettkampfähnlichen Situationen befriedigen. Es erfordert regelmäßiges Üben und Trainieren.
Mit zunehmendem Alter der Heranwachsenden erweitern sich ihre Interessen. Das kann unter Umständen dazu führen, dass das Sportinteresse schwächer wird. Dem muss das Sportinternat entgegenwirken. Sportinteresse sollte in allen Entwicklungsphasen ein Hauptinteresse bleiben.
Nach dem Gesagten ist klar: Eine wichtige Aufgabe der Eltern ist es, bei ihren Kindern ein stabiles Sportinteresse zu fördern und die entsprechenden Maßnahmen der Lehrer, besonders der Sportlehrer; zu unterstützen. Die Eltern müssen selbst vom hohen Wert des Sports überzeugt sein. Gute sportliche Leistungen der Kinder sollten genauso anerkannt werden, wie Leistungen in anderen Bereichen. Eine recht gewichtige Bedingung für das Verstärken des Sportinteresses der Heranwachsenden ist es natürlich, wenn die Eltern selbst sportlich aktiv sind. Ihr Vorbild bleibt nicht ohne Wirkung.

Die Entwicklung des Denkens, verbunden mit der Herausbildung einer Vielzahl geistiger Fähigkeiten und sportlicher Fertigkeiten, bleibt im Zusammenhang mit dem Wissen des Jugendlichen nicht ohne Einfluss auf die Kritik- und Urteilsfähigkeit. Da sich der ältere Schüler in zunehmendem Maße geistig verselbständigt, stellt er auch bisher widerspruchslos hingenommene Sachverhalte in Frage, er zweifelt Auffassungen der Erwachsenen an, er versucht, sich einen eigenen Standpunkt zu bilden. Dieser Prozess weist allerdings Entwicklungsbesonderheiten auf. Trotz des gewachsenen Kenntnisumfanges fehlt es dem Jugendlichen noch an differenzierten Einsichten und persönlichen Erfahrungen, seine Urteile gehen daher nicht selten von einer zu geringen Tatsachen- und Erfahrungsbasis aus und erhalten somit den Charakter einer vorschnellen Verallgemeinerung.
Das führt auch zu übereilten Schlussfolgerungen, oft zu einseitigen und sachlich nicht gerechtfertigten Überspitzungen in der Wertung. Hinzu kommt, dass der Jugendliche sich zwar über den Inhalt seiner Kritik im Klaren ist, dass er aber meist wenig Erfahrungen sammeln konnte, die Einwände in einer angemessenen, sachlichen Form vorzutragen. (Hier liegt ein wesentliches Bewährungs- und Erfahrungsfeld für den Jugendlichen im Sportinternat.) Das hat zur Folge, dass sich der Heranwachsende oft im Ton vergreift, dass er taktlos ist bei seiner Kritik und andererseits selbst oft gesteigert empfindlich reagiert, nicht zuletzt deshalb, weil er eine Ablehnung seiner Einwände nicht selten als ungerecht, als Angriff auf seine Persönlichkeit wertet. Besonders auffällig sind diese Erscheinungen im sozialen Bereich, denn die Urteile des Jugendlichen sind oft auf ihm nahestehende Personen, zum Beispiel Eltern und Lehrer bezogen. Die Kritikbereitschaft stellt daher die Lehrer im Sportinternat oft vor komplizierte Entscheidungen. Man sollte jedoch beachten, dass die Wertungen des „Kindes“ positiver Ausdruck für die vorangeschrittene geistige und charakterliche Entwicklung sind. Darum sollten die Lehrer der Auseinandersetzung mit dem Jugendlichen nicht ausweichen. Vielmehr kommt es darauf an, ihn zu befähigen, sachlich und in angemessener Form zu kritisieren. Bei Diskussionen mit Jugendlichen zählen in erster Linie Argumente; lautstarke Einwände der Lehrer sind oft wirkungslos und bewirken meist das Gegenteil. Die Auseinandersetzung nicht zu führen und Kritik zu verbieten wäre unvereinbar mit der Erziehung selbständiger zukünftiger Spitzensportler. Die Kritik des Jugendlichen muss das Vertrauensverhältnis nicht stören. lm Gegenteil, Lehrer und Jugendliche kommen sich menschlich näher, wenn jeder weiß, dass der Prozess der Selbsterziehung nie abgeschlossen ist und dass jeder Mensch neben positiven Zügen auch Schwächen aufweist. Gibt sich der Lehrer den Anschein der Unfehlbarkeit, so verliert er an Glaubwürdigkeit. Besonders notwendig ist es daher, dem Jugendlichen den eigenen Standpunkt zu verdeutlichen, ihn zu begründen und sich selbst zu bemühen, von festen Positionen über alle Erscheinungen offen zu sprechen. Niemals sollte der Jugendliche im Sportinternat erleben, dass wir über andere Menschen hinter ihrem Rücken sprechen oder sie gar abwertend kritisieren. Gerade in solchen Fragen muss der Erwachsene stets Vorbild sein.

Schüler im Sportinternat - Sie möchten sich selbst erkennen

Die kritische Haltung zeigt sich nicht nur gegenüber Erscheinungen in der Gesellschaft, bei der Begegnung mit anderen Menschen, sondern auch sich selbst gegenüber. Die Selbsteinschätzung und Selbstkritik entwickeln sich weiter und erreichen ohne Zweifel ein hohes Niveau. Während sich die Kinder vor dem zehnten Lebensjahr noch recht naiv, das heißt an Äußerlichkeiten (z. B. Aussehen, Kleidung u. a.) orientieren, werten und urteilen, achten sie jetzt stärker auf die Charakterzüge des Menschen, analysieren sie besonders die Motive des Handelns und sehen darauf, ob Wort und Tat - besonders im sportlichen Bereich - eine Einheit bilden. Damit erfahren Persönlichkeiten im Sportinternat oftmals eine Umwertung, weil diese tiefergehende Sichtweise neue Persönlichkeitseigenschaften bewusst werden lässt. Das Gesagte gilt auch voll und ganz für die Selbsteinschätzung Jugendlicher. Die meisten sind sich ihrer charakterlichen Schwächen bewusst, und sie sind auch meist bemüht, diese zu überwinden. Dabei unterschätzen sie freilich oft die Langwierigkeit eines solchen Selbsterziehungsprozesses, und Rückschläge und Misserfolge bleiben nicht aus. Diese Erlebnisse führen zuweilen zu einer Selbstunzufriedenheit, zumal sie die Mängel in ihrer Leistungsfähigkeit auch an der Reaktion der Umwelt (in dem Sportinternat, in der Öffentlichkeit) erleben und zusätzlich die körperliche Entwicklung gewöhnlich zu einer Verschlechterung des Aussehens führt.
Die mit der Unsicherheit verbundenen Schwankungen im Selbstgefühl zeigen sich auch im Verhalten des Jugendlichen. Einerseits möchte er ein Spezialgebiet finden, auf dem er wirklich Überlegenheit erreichen kann (z. B. sportliche Interessengebiete). Von einem solchen Leistungsgebiet her gewinnt der Jugendliche Selbstvertrauen und Selbstsicherheit. Zum anderen versuchen manche auch eine Überlegenheit vorzutäuschen, ihre Unsicherheit also zu vertuschen, zu kompensieren. Das zeigt sich in großspurigem Auftreten und Reden, in Geltungsstreben, sie beginnen zu rauchen und zu trinken. Dieses Verhalten, das besonders dann zu beobachten ist, wenn sich der Jugendliche im Freundeskreis befindet, ist kein Ausdruck großer Sicherheit, und man darf sich vom Erscheinungsbild nicht täuschen lassen. Das sollten die Lehrer bei ihren erzieherischen Maßnahmen beachten.