Gibt es bestimmte Gruppen von Schülern, die in Internaten eher von Mobbing betroffen sind?
Mobbing ist ein weit verbreitetes Problem, das erhebliche negative Auswirkungen auf das geistige, emotionale und körperliche Wohlbefinden von Schülern haben kann. Mobbing kann zwar in jedem schulischen Umfeld vorkommen, doch Untersuchungen deuten darauf hin, dass Internate ein besonderer Hotspot für Mobbing sein können. Da die Schüler in unmittelbarer Nähe zueinander leben, oft ohne die Unterstützung von Familie und Freunden, können Internate ein Umfeld schaffen, das Mobbing begünstigt.
Auch wenn jeder Schüler Ziel von Mobbing sein kann, gibt es bestimmte Gruppen von Schülern, die in einem Internat besonders gefährdet sind, gemobbt zu werden. Zu diesen Gruppen können gehören:
- Neue Schülerinnen und Schüler Neue Schülerinnen und Schüler, vor allem solche, die mitten im Jahr oder mitten im Schuljahr in ein Internat kommen, sind möglicherweise häufiger von Mobbing betroffen. Das liegt daran, dass sie noch kein soziales Netzwerk aufgebaut haben und daher als leichtes Ziel für Mobbing wahrgenommen werden können. Neue Schüler können sich auch verletzlicher fühlen, weil sie mit der Kultur und den sozialen Normen der Schule nicht vertraut sind.
- LGBTQ+-SchülerInnen Studien haben gezeigt, dass LGBTQ+-SchülerInnen im Allgemeinen häufiger von Mobbing betroffen sind, und dies kann besonders auf Internatsschulen zutreffen. Dies liegt daran, dass Internate eher traditionell und konservativ sind, was ein weniger integratives Umfeld für LGBTQ+-Schüler schaffen kann. Außerdem können sich LGBTQ+-Schüler in einem Internat isoliert und allein fühlen, vor allem wenn sie sich ihren Mitschülern gegenüber nicht outen oder wenn sie die einzigen offen LGBTQ+-Schüler in ihrer Klasse oder ihrem Wohnheim sind.
- Schüler mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund Schüler mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund sind in einem Internat möglicherweise eher von Mobbing betroffen. Dies liegt daran, dass sie als anders oder als Außenseiter wahrgenommen werden können, insbesondere wenn sie zu einer kleinen Minderheitengruppe an der Schule gehören. Außerdem fällt es Schülern aus anderen Kulturkreisen möglicherweise schwer, sich in eine neue und ungewohnte Umgebung einzufügen oder sich dort wohl zu fühlen, was sie anfälliger für Mobbing machen kann.
- Schüler mit Behinderungen Schüler mit Behinderungen sind in einem Internat möglicherweise stärker von Mobbing bedroht. Dies liegt daran, dass sie aufgrund ihrer Behinderungen möglicherweise auffallen und als andersartig wahrgenommen werden, wodurch sie eher zur Zielscheibe von Mobbern werden. Außerdem haben Schüler mit Behinderungen möglicherweise Schwierigkeiten, sich in der sozialen Dynamik eines Internats zurechtzufinden, was ihr Risiko, gemobbt zu werden, weiter erhöht.
- Schüler mit geringem Selbstwertgefühl Schüler mit geringem Selbstwertgefühl sind in einem Internat möglicherweise eher von Mobbing betroffen. Das liegt daran, dass sie weniger bereit sind, für sich selbst einzutreten oder Hilfe bei Erwachsenen zu suchen, wenn sie gemobbt werden. Außerdem glauben Schüler mit geringem Selbstwertgefühl eher den negativen Botschaften von Mobbern, was ihr Selbstwertgefühl und ihre psychische Gesundheit weiter beeinträchtigen kann.
Es ist wichtig anzumerken, dass diese Gruppen von Schülern in einer Internatsumgebung zwar anfälliger für Mobbing sind, aber jeder Schüler Ziel von Mobbing sein kann. Es ist wichtig, dass Internate einen proaktiven Ansatz verfolgen, um Mobbing zu verhindern, Schüler und Mitarbeiter über die negativen Auswirkungen von Mobbing aufzuklären und Schülern, die von Mobbing betroffen sind, Ressourcen und Unterstützung zur Verfügung zu stellen.
Zu den Möglichkeiten, mit denen Internate Mobbing verhindern und bekämpfen können, gehören:
- Schaffung einer positiven und integrativen Schulkultur Internate sollten der Schaffung einer positiven und integrativen Schulkultur, die Vielfalt schätzt und Freundlichkeit und Respekt fördert, Priorität einräumen. Dies kann durch eine Vielzahl von Maßnahmen erreicht werden, wie z. B. die Einrichtung von Ausschüssen für Vielfalt und Integration, die Abhaltung von schulweiten Versammlungen zur Mobbingprävention und die Förderung von Empathie und Freundlichkeit als zentrale Werte der Schule.
- Schulung des Personals zur Mobbing-Prävention Internate sollten sicherstellen, dass alle Mitarbeiter, von Lehrern über Heimeltern bis hin zu Verwaltungsangestellten, eine Schulung erhalten, wie man Mobbing vorbeugt und dagegen vorgeht. Dazu kann gehören, dass sie lernen, wie man die Anzeichen von Mobbing erkennt, wie man effektiv eingreift, wenn Mobbing auftritt, und wie man Schülern, die gemobbt wurden, Unterstützung bietet.
Tipps und Informationen
- Schüler, die als anders wahrgenommen werden, wie z. B. Schüler mit körperlichen oder geistigen Behinderungen oder Schüler, die neu an der Schule sind.
- Schülerinnen und Schüler, die als schwach wahrgenommen werden, z. B. körperlich kleiner oder weniger sportlich sind.
- Schüler, die aufgrund ihrer Rasse, ethnischen Zugehörigkeit, Religion oder sexuellen Orientierung als andersartig wahrgenommen werden.
- Schülerinnen und Schüler, die einen anderen sozialen Status haben, z. B. solche, die aus einem niedrigeren sozioökonomischen Umfeld kommen.
- Schülerinnen und Schüler, die als akademisch andersartig wahrgenommen werden, z. B. Hochbegabte oder solche, die sich in der Schule schwer tun.
- Schüler, die als isoliert oder einsam wahrgenommen werden.
- Schüler, die aufgrund ihres Akzents, ihrer Eigenheiten oder ihres kulturellen Hintergrunds als andersartig wahrgenommen werden.
- Schüler, die als unkonventionell oder einzigartig wahrgenommen werden.
- Schülerinnen und Schüler, die als verletzlich oder leicht angreifbar wahrgenommen werden, z. B. schüchterne Menschen oder solche mit geringem Selbstwertgefühl.
- Schüler, die aufgrund ihrer politischen Überzeugungen oder Meinungen als andersartig wahrgenommen werden.
- Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihres Aussehens als anders wahrgenommen werden, z. B. übergewichtig sind oder eine körperliche Behinderung haben.
- Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihrer künstlerischen oder musikalischen Fähigkeiten als andersartig wahrgenommen werden.
- Schüler, die aufgrund ihrer Hobbys oder Interessen als andersartig wahrgenommen werden.
- Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihres familiären Hintergrunds oder ihrer Lebensumstände als anders wahrgenommen werden.
- Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität oder ihres Geschlechtsausdrucks als anders wahrgenommen werden.
- Schüler, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung als andersartig wahrgenommen werden.
- Schüler, die aufgrund ihrer sprachlichen Fähigkeiten als andersartig wahrgenommen werden.
- Schüler, die aufgrund ihrer sportlichen Fähigkeiten als andersartig wahrgenommen werden.
- Schüler, die aufgrund ihrer persönlichen Überzeugungen oder Werte als andersartig wahrgenommen werden.
- Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihres kulturellen oder ethnischen Erbes als andersartig wahrgenommen werden.